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Abyssus

(Acryl auf Leinwand, 120 x 80 cm)

Manchmal ist das Malen einer Landschaft nicht das Sichtbare der Natur, sondern sie ist eher eine verdichtete Stimmung... Doch wo führt sie hin? Woher kommt sie? Abyssus - Abgrund. Wohin zieht das Bodenlose, da es schon bodenlos ist? Am Grund vorbei? Weg vom Grund? Was erwartet uns dort? Ist das Licht, welches uns magisch in seinen Bann zieht, uns lockt, die Lichtung, das Erlösende, das Rettende? Oder ist es ein Schein, der trügt, eine Grelle, die blendet, uns in die Irre führt und eigentlich immer weiter weg vom Grund entfernen läßt? Ahnen wir, daß das Meer, welches hier in unheilvollem Grün uns winkt, uns verschlingen würde? Wo sollten wir sonst hin, als zum Licht...? Was ist, wenn der Himmel aufreißt? Reißt dann auch die Welt auf? Loht da die Himmelsbläue, wartet dort der Schrei von Lust und Glück und Tod?! Oder wartet dort der Abgrund, weil wir uns schon vom Grund entfernen? Zerfällt dort unser Traum in lallend Blut, läßt dumpf am Leben vorbei das Wesentliche pochen, wie ein Gefangener ohne Gesicht, so schmerzt es nicht...? Es ziehen die Farben in unheimlichen Klang den ungewissen Schleier rauschend und reibend an der Schwelle entlang und öffnen seine schweren Flügel im wehen Gruß, wie eine Welle, die peitscht, immer wieder, bis schmerzvoll der erste Gedanke das Licht erblickt. Und doch ist es nur das Flüstern des Meeres, das sich in die Gischt gesetzt. Und es wirkt in das Lied, scheint sich zu verlieren... Ist es das Salz im Klang...? Sind es die unheimlichen Gestalten...? Unentschieden glüht das Lied auf den Lippen und brennt Ahnendes in jede Faser: - wie ein Schrei zum Ruf ins Kommende...? Sind die kleinen Möwen ein Wink, Boden zu fassen, Weg zu finden, ein Hauch von Hoffnung, mit derbem Schrei, wild und ungezügelt ... und doch nur eine kleine unscheinbare Perle aus der großen Fuge? Ist es Untergang oder Wetterleuchten eines neuen Anfangs...? Ist es der Todeskampf im Angesicht des Abgrundes und des Verstummens? Weilt dieses Meer nicht in uns ... im ständigen Kampf, in Heimatlosigkeit, in der Weltnacht zu versinken...? Ist es der Fehl unserer Welt, welcher unterschwellig pocht und doch nicht gehört oder nicht mehr gehört wird, bis letztendlich der Ruf verstummt, versiegt im Vergessen? Martin Heidegger sagt es sehr treffend: "Mit diesem Fehl bleibt für die Welt der Grund als das gründende aus...Der Grund ist der Boden für ein Wurzeln und Stehen. Das Weltalter, dem der Grund ausbleibt, hängt im Abgrund."

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