Hingabe - reifendes Sichhingeben in der Entsprechung zum Hingegebenen
(Acryl auf Leinwand, 120 x 80 cm)
Ja, was ist sie überhaupt, die Hingabe...? Sie wird ja oft dargestellt als das leidenschaftliche Hingeben des Körpers, - doch das reicht bei weitem nicht aus. Wann erfahren wir Hingabe? wo...? schon als Kind...?...oder ist es ein Weg, wo wir lernen, im Zuhören zu empfangen? Wie malt man Hingabe, ohne daß sie ins Klischee des Erotischen und der puren Leidenschaft abgleitet...?...Müssen wir erst eine überwundene Entfernung erfahren, um entsprechend im Streit zwischen Himmel und Erde die Gaben zu sehen?
...das Kind ist das Offene, mit einer eigensinnigen Locke, aber es lernt Zuhören und Sehen, in ihm steckt eine Feuerglut, eine enorme Kraft, welche aber so viel abgibt, dass sie in die Welt nicht eingebunden werden kann... Der Mann, er ist ganz bei dem Kind, er scheint losgelöst und ist völlig dem Kind zugetan, ihn durchzieht die Glut der fürsorglichen Liebe und nimmt so das Brennende vom Kind auf. Es scheint sich in dem Wolkenmuster seiner Stirn zu verlieren, aber alles fließt noch, ist in Wallung und Gärung. Durch das Zuhören, das bedächtige Insichlauschen, konzentriert sich die Farbe in der Mitte der Gesichter zu einer Farbe des Nichts, einer Losgelassenheit, um das Selbst zu erfahren, um zu empfangen, was die Hände - rechts unten im Bild - geben. Die Hände stehen in Beziehung zu der grünen Gestalt links... Ist diese Gestalt die gestaltgewordene Hingabe...? Ist sie die Kühlung, die das Feuer birgt...? In ihrer Reife scheint schon alles vereint... Ich habe sie erdig gemalt ... ich habe sie so gemalt, daß du dich nicht fragst, ob es männlich oder weiblich ist... Es ist das Empfangende und Gebende in Innigkeit, es ist der eigentlich Ruhepol, obwohl in den Farben äußerste Lebendigkeit keimt.Der Hintergrund ist die Zwiesprache von Himmel und Erde, von Licht und Dunkel...
Inspiration zur grünen Gestalt von einem Foto von: http://www.rinderart.com/-/rinderart/gallery.asp?LID&cat=59804&pID=3&row=15&photoID=4283861)